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Dr. med. Michael Petermeyer
Martina Mikoleit
Prof. Dr. med. Robert Schönmayr
Gregorius Charalambous

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Telefax: 06432.64 52 74 14
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Wirbelsäulenchirurgie

Die Wirbelsäulenchirurgie befasst sich mit der Erkennung und operativen sowie konservativen Behandlung von Erkrankungen oder Folgeerscheinungen von Verletzungen des zentralen und peripheren Nervensystems. Durch die Zusatzqualifikation als regionales Schmerzzentrum sind wir in der Lage, ein breit gefächertes und operationsvermeidendes Therapieangebot anzubieten.

Leistungsspektrum

Operation der Halswirbelsäule

Wie bei allen operativen Therapieverfahren stellen wir die Indikation für eine Operation äußerst zurückhaltend und bieten diese erst an, wenn unser breit gefächertes und konservatives Therapieangebot ausgeschöpft ist. Notwendig wird eine Operation jedoch dann, wenn es zu neurologischen Ausfallerscheinungen wie einer Lähmung kommt. Hierbei kann in einigen Fällen bereits eine Schädigung des Rückenmarks vorliegen.
Bei konstant bestehenden Kopf- und Nackenschmerzen kann eine knöcherne Verschleißerscheinung des Spinalkanals vorliegen, die ebenfalls operativ behandelt werden kann. Je nach Lage des Bandscheibenvorfalls wird von vorne (ventral) oder hinten (dorsal) operiert werden. In den meisten Fällen wird von vorne operiert, da hierbei das Rückenmark umgangen werden kann. Nur wenn der Bandscheinvorfall seitlich des Rückenmarks liegt, kann vom Nacken aus (dorsal) operiert werden. In beiden Fällen wird unter Vollnarkose die Wirbelsäule dargestellt und die Raumforderung unter dem Operationsmikroskop entfernt. Je nach Bedarf kann ein Kunstoffcage oder ein Titan-Implantat zur Stabilisierung oder Versteifung des betreffenden Segmentes eingesetzt werden.

Operation der Lendenwirbelsäule

Ähnlich wie bei einer Halswirbelsäulenoperation stehen dem Operateur verschiedene Interventionsmöglichkeiten je nach Indikation zur Verfügung.

Bei der Laserverödung (PLDD) wir unter ständiger Röntgenkontrolle eine Nadel und eine Laserglasfaser in das Bandscheibenfach eingeführt. Mittels der Laserglasfaser kann der Bandscheibenvorfall verdampft werden. Aufgrund der Lokalanästhesie ist dieses Verfahren komplett schmerzfrei.

Eine weitere Möglichkeit ist die mikrochirurgische Entfernung von knöchernen oder bandscheibenbedingten Einengungen des Rückenmarks. Hierbei wird von dorsal (hinten) operiert. Nach einem kleinen drei bis vier Zentimeter langen Schnitt wird das Muskelgewebe zur Seite geschoben und das „Ligamentum flavum“ entfernt. Anschließend kann der Wirbelkanal dargestellt werden und die knöchernen Raumforderungen entfernt werden. Im weiteren Verlauf wird das Bandscheibenfach aufgesucht und von ausgetretenem Bandscheibengewebe befreit.
Aufgrund des minimal- invasiven Eingriffes ist es bereits am Tag der Operation möglich, auf zu stehen und in Begleitung zu laufen. In der Regel erfolgt nach ein bis vier Tagen die Entlassung aus dem stationären Aufenthalt.

Die Kyphoplastie zählt ebenfalls zu den minimal- invasiven Methoden, welche bei Wirbelbrüchen ihre Anwendung findet. Hierbei wird über eine dünne Kanüle Knochenzement in den gebrochenen Wirbel gespritzt.

Lasertherapie

Die Lasertherapie kann bei Facettenverödungen oder direkt an der Bandscheibe ihre Anwendung finden. Bei einer Bandscheibenoperation mittels eines Lasers wird unter lokaler Betäubung eine Punktionskanüle in die betreffende Bandscheibe eingeführt. Durch die Kanüle kann anschließend eine Laserfaser platziert werden. Dieses mikrochirurgische Verfahren lässt sich mittels kontinuierlicher Röntgenkontrolle äußerst genau durchführen. Die Laserfaser wird in den innersten Kern der Bandscheibe, den Nucleus pulposus, eingeführt. Unter Hitzezuführung wird dieser teilweise verdampft und verkleinert. Dieses Vorgehen ermöglicht es dem Bandscheibenvorfall, sich schneller zurückzuziehen, wodurch die betroffene Nervenwurzel schneller wieder entlastet werden kann und eine Linderung der Symptome ermöglicht wird. Des Weiteren können durch die Hitze des Lasers umliegende Schmerznervenfasern gezielt verödet werden.

Der Vorteil dieses Therapieverfahrens ist, dass sich nahezu kein Narbengewebe ausbildet und es nahezu komplikationsfrei durchgeführt werden kann.

Die Facettenverödung beruft sich auf dasselbe Prinzip, jedoch wird hierbei ein Gelenk infiltriert. Ähnlich wie bei der Bandscheibenoperation, wird eine Kanüle mittels permanenter Röntgenkontrolle zielgenau platziert. Anschließend können schmerzende Nerven über eine Glasfaser verödet werden. Dieses Verfahren beansprucht circa 15 Minuten.

Schmerztherapie- Akupunktur

Die Akupunktur geht von einer Lebensenergie aus, welche in jedem Körper auf definierten Leitungsbahnen Einfluss auf alle Körperfunktionen hat. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die Akupunktur in den meisten Fällen wirkt! Ob dies auch bei Ihnen der Fall ist, lässt sich innerhalb von zwei bis drei Sitzungen ermitteln.
Bei der Akupunktur werden dünne Nadeln in Muskelregionen mit erhöhtem sensorischem Aufkommen platziert. Durch diese Nadeln kann, nach Ansicht der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), ein gestörter Energiefluss ausgeglichen werden.

Bereits in mehreren klinischen Studien konnte die Wirksamkeit der Akupunktur beispielsweise bei Kniegelenksarthrosen, Rückenschmerzen oder bei Migräneprävention nachgewiesen werden.

Schmerztherapie Chilipflaster

Chilipflaster enthalten den natürlichen Chili- Wirkstoff Capsaicin, der sich in jeder herkömmlichen Chilischote befindet, und können zur Behandlung von neuropathischen Schmerzen verwendet werden. Das Pflaster wird punktuell auf die schmerzende Stelle aufgeklebt, wo es für einen Zeitraum von 30- 60 Minuten verweilt. Die relativ hohe Dosierung an Capsaicin deaktiviert die betreffenden Nerven reversibel. Einfach ausgedrückt werden die schmerzleitenden Nerven zunächst erregt, um im Anschluss unerregt bleiben zu können. Zwar lässt sich der Effekt nicht bei jedem Menschen gleich hervorrufen, doch wenn die Therapiemethode anschlägt, hält der Effekt ca. drei Monate an, ohne irgendwelche Nebenwirkungen mit sich zu bringen.

Schmerztherapie – medikamentöse Therapie

Da die Schmerztherapie ein sehr umfangreiches Behandlungsgebiet ist, bieten wir hierbei mehrere verschiedene Therapiemöglichkeiten an. Mit Hilfe eines Schmerzevaluierungsbogens versuchen wir zusammen mit dem Patienten den Schmerz zu klassifizieren und bestmöglich zu behandeln.

  1. Medikamentöse Therapie: Nach einer gezielten Evaluierung der bisherigen medikamentösen Therapie wird gemeinsam ein Behandlungsplan erstellt, bei dem unterschiedliche Präparate wie Antiphlogistika, Morphine, Neuroleptika und auch Antidepressiva ihre Anwendung finden.

  2. Nervenblockaden: Wenn der Schmerz von einer Nervenwurzel ausgeht, kann dieser mittels der Gabe eines Schmerzmittelgemisches ausgeschaltet werden. Unter Röntgenkontrolle wird der betroffene Nerv lokalisiert und mit Hilfe einer dünnen Nadel behandelt.

  3. Facettenblockaden: Hierbei wird ein Gelenk, von welchen es an der Wirbelsäule 52 gibt, infiltriert und ebenfalls mittels einer Nadel unter Röntgenkontrolle anvisiert.

  4. Sakrale Blockaden:  Bei der sakralen oder periduralen Blockade wird über einen kleinen Zugang am Hiatus sakralis (Kreuzbein) eine Kanüle oder ein Katheter in die Nähe des Nervenwurzelsacks platziert. Durch die Gabe von Narkosemitteln und Cortison lässt sich eine Nervenwurzelreizung in 60- 70 Prozent der Fälle erfolgreich behandeln.

Die medikamentöse Therapie findet insbesondere bei dem Krankheitsbild des chronischen Schmerzsyndroms ihre Anwendung, wobei der Schmerz seine ureigensten Funktionen als Leit- und Warnfunktion verloren hat und sich in einem eigenen Krankheitsbild manifestiert. Der Auslöser eines solchen Schmerzsyndroms hat meist mehrere Faktoren und führt zu einer Ausprägung des körpereigenen Schmerzgedächtnisses. Aufgrund dieser Tatsache muss ein ausführlicher Therapieplan erstellt werden, bei dem nach den Leitlinien der Fachgesellschaft auch Antidepressiva ihre Anwendung finden. Dabei werden diese so niedrig dosiert, dass sie nicht als Antidepressivum wirken, sondern das Schmerzempfinden des Gehirns positiv beeinflussen.

Schmerztherapie- Schmerzschrittmacher

Der Schmerzschrittmacher (SCS = spinal cord stimulation) ist eine Stimulationselektrode, die operativ in spezifischen Regionen implantiert werden können. Durch die Elektrode können unter anderem periphere Nerven sowie Nerven des Rückenmarks stimuliert werden. Die Elektrode löst eine Nervenerregung aus, durch welche der Nervenschmerz verdrängt werden kann. Dieser Effekt kann über die Nervenstimulation hinaus erhalten werden. Im ersten Schritt wird hierbei ein Testdurchlauf durchgeführt. Bei positivem Effekt kann ein SCS entweder operativ eingesetzt und im Anschluss per Computer vom Patienten selbst gesteuert werden oder es kann ein tragbares Gerät verschrieben werden. Der SCS wird so im Spinalkanal im Bereich der Lendenwirbelsäule platziert, dass er die schmerzleitenden Fasern der Nerven blockiert und den Körper dazu anregt, schmerzlindernde Endorphine freizusetzen. Nach einwöchigem Test, bei welchem der Patient die Möglichkeit erhält verschiedene Impulsstärken auszuprobieren, wird bei positivem Ergebnis ein zweiter operativer Eingriff vorgenommen. Bei diesem Eingriff wird die Sonde mit einem programmierbaren Impulsgeber verbunden, welcher in das Fettgewebe des Mittelbauchs eingebettet wird. Dieser lässt sich über einen Magneten individuell ein- und ausschalten sowie bezüglich der Stimulationsintensität programmieren.

Neuere Stimulatoren sind akkubetrieben und lassen sich durch Haut aufladen, sodass kein weiterer Eingriff mehr nötig ist.

Schmerztherapie TENS

Bei der TENS Therapie (Transkutane elektrische Nervenstimulation) werden über elektrische Stimulation der in der Haut befindlichen Rezeptoren die von anderen Stellen ausstrahlenden Schmerzen blockiert. Die dadurch resultierende Schmerzblockade wird durch das Freisetzen von Endorphinen untermauert. Schmerz, der durch äußere Faktoren ausgelöst wird, wird über zwei verschiedene Nervenleitungsbahnen an das Gehirn weitergeleitet. Das erste Schmerzempfinden, welches im Gehirn eintrifft, wird durch myelinierte A-delta Fasern weitergeleitet, wohingegen der darauf folgende „dumpfe“  Schmerz über langsamere, nicht myelinierte C- Fasern geleitet wird. Das TENS Gerät macht sich den Effekt zu Nutze, dass die jeweiligen Nervenfasern sich gegenseitig ausschalten. Durch niedrigschwellige Erregung der A- Fasern wird das über die C- Fasern weitergeleitete Schmerzempfinden blockiert. Die Handhabung des Geräts ist relativ simpel und kann von jedem ohne weitere Anleitung selbst ausgeführt werden. Das Gerät enthält mehrere Elektroden die bei Bedarf um das Schmerzareal aufgeklebt werden. Die Bedienungsanleitung gibt gewisse Behandlungszeiträume vor, jedoch können diese individuell variiert werden.